1995 als Modellversuch entstanden, 1998 als Werkstatt für Menschen mit Behinderung anerkannt, ist die THIKWA WERKSTATT FÜR THEATER UND KUNST heute ein Kompetenzzentrum für Kunst, in dem derzeit 44 Künstler*innen kontinuierlich und Vollzeit mit dem Schwerpunkt vielfältiger künstlerischer Professionalisierung arbeiten. Im wechselseitigen Austausch zwischen den Bereichen der darstellenden und der bildende Kunst wird die eigene künstlerische Handschrift entwickelt und erprobt.  Als lebendiges gesellschaftliches Laboratorium arbeiten wir regelmäßig (und) im Austausch mit anderen Kulturschaffenden zusammen. Die Künstler*innen sind in Ausstellungen und als Mitglieder des Ensembles des Theater Thikwa in der Öffentlichkeit präsent.


Die THIKWA WERKSTATT FÜR THEATER UND KUNST wird als Kooperation von der Nordberliner Werkgemeinschaft gGmbH (nbw) mit dem Theater Thikwa e.V. betrieben.


Heidi Bruck
© Peter Brutschin



Aus der Geschichte der Werkstatt

Resultierend aus der Diskussion der 90er Jahre um die ‚Kunstfähigkeit‘ von Menschen mit Beeinträchtigung und den darauf folgenden Bemühungen um die Professionalisierung  ihrer künstlerischen Arbeit, wurde 1995 die Theaterwerkstatt Thikwa gegründet. Finanziert vom Bundesministerium für Gesundheit wurde sie 1995 bis 1997 als Modellversuch geführt und war das erste Pilotprojekt, das die Rehabilitation und Ausbildung geistig behinderter Menschen mit künstlerischen Ausdrucksweisen erprobte.


Peter Pankow und Torsten Holzapfel 
© Peter Brutschin




Ab 1997 war die Theaterwerkstatt Thikwa eine Zweigwerkstatt der Nordberliner Werkgemeinschaft (nbw) und wurde in Kooperation mit dem Theater Thikwa e.V. geführt. Um die Gleichwertigkeit der künstlerischen Betätigungsfelder adäquat zu betonen, wurde sie 2010 in Thikwa Werkstatt für Theater und Kunst umbenannt. Gegründet mit 12 Beschäftigten ist sie heute auf 44 Werkstattarbeitsplätze angewachsen. In der Werkstatt wird ganztägig 35 Stunden pro Woche ausschließlich Kunst produziert und gelehrt. Nach dem Motto ‚Der Geist lässt sich nicht behindern‘ wird In den Bereichen darstellende und bildende Kunst gearbeitet und die Mitarbeiter/Beschäftigten in der Entwicklung ihrer eigenen künstlerischen Ausdrucksweise und Ästhetik unterstützt und gefördert.  

In den Ateliers arbeiten die THIKWAS selbständig / selbstbestimmt in den klassischen Bereichen Malerei, Grafik, Plastik und Holzbildhauerei und erforschen die Möglichkeiten und Ausdrucksweisen von Medien wie Film, Foto / Bildbearbeitung und Installation. Es gibt ein vielfältiges Angebot an Workshops, Projekten und Ausstellungsbesuchen. Mit Mappenbesprechungen und der Möglichkeit die eigene Arbeit am ‚Tag des Künstlers‘ den Kolleg*innen zu präsentieren wird die eigenen künstlerischen Ausdrucksweise erprobt und weiterentwickelt.

Die bildnerische Arbeit erfreut sich einer immer größeren Außenwahrnehmung. Thikwas räumen regelmässig bei Kunstwettbewerben Preise ab, und es gibt eine rege Beteiligung an Ausstellungen, auch über den Rahmen der OutsiderArt hinaus.

Im Darstellenden Bereich entwickeln die THIKWAS sich in den Trainings in Schauspiel, Körperwahrnehmung, Musik und Tanz kontinuierlich weiter. Ihr Können beweisen sie auf der Bühne des Theater Thikwa und bei Gastspielen auf der ganzen Welt. Theater Thikwa und sein Ensemble wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. 2018 mit dem renommierten Martin-Linzer Preis der Fachzeitschrift Theater der Zeit und 2019 mit dem Theaterpreis des Bundes.

Thikwa kommt aus dem Hebräischen und heißt: Hoffnung









Thikwa Werkstatt
für Theater und Kunst